Im Rahmen seiner Rheinreise besuchte Victor Hugo auch das beschauliche Städtchen Andernach im heutigen Rheinland-Pfalz im Landkreis Mayen-Koblenz. Die Stadt ist mit dem Zug auf der Strecke Köln-Stuttgart bzw. Bonn-Koblenz gut zu erreichen. Als Hugo sie besuchte, war die Stadt Teil der Preußischen Rheinprovinz, die seit dem Wiener Kongress 1815 innerhalb des Deutschen Bundes bestand.

Heute leben knapp 30.000 Menschen in Andernach. Als Hugo sie im Jahr 1842 besuchte, nur knapp 3.000. Andernach gehört zu den ältesten Städten Deutschlands und wurde vor rund 2.000 Jahren von den Römern unter dem Namen „Antunnacum“ gegründet.

Hugo war entzückt von dem Städtchen am Rhein. Er berichtete von Einwohnern, die „von freundlichem, einnehmendem Wesen sind, das dem Reisenden wohltut“ und er beschrieb Hühner, Enten und Kinder, die „in vollkommener Eintracht schnatterten“ und Bauern, die durch Weinberge kletterten.

Heute wie früher ist sie eine wenig besuchte Stadt, obwohl sie so einiges zu bieten hat.

„Andernach ist eine allerliebste Stadt, und doch bleibt Andernach sehr verlassen. Kein Mensch kommt hierher. Alles zieht dahin, wo der Lärm ist, nach Koblenz, nach Mannheim, nach Baden; dahin, wo die Geschichte, die Natur, die Poesie ist, nach Andernach- zieht niemand.“ (Victor Hugo-Die Rheinreise)

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